Marktbericht Düngerpreise – wie geht es weiter?

Jänner 2018: Die KAS- und NPK-Preise zu Einlagerungsbeginn im Juli 2017 bewegten sich in etwa auf dem sehr tiefen Niveau des Vorjahres (2016). Wie war seither die Entwicklung, wie wird es voraussichtlich 2018 weitergehen?
John Deere Traktor bei Düngerabfüllanlage
Preistief im Sommer. Einlagerung und frühzeitiger Kauf haben sich gelohnt. © RWA
Kalkammonsalpeter, der bedeutendste Stickstoffdünger in Europa, macht mit ca. 250.000 t beinahe 50 % der in Österreich eingesetzten Düngermenge aus. Allein das erklärt, wie wichtig ein an die Rahmenbedingungen der landwirtschaftlichen Produktion angepasster KAS-Preis ist. Neben dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage sind die Harnstoffnotierungen und die Energiekosten maßgeblich für das KAS-Preisniveau verantwortlich.

Als Ende Mai letzten Jahres in Deutschland die KAS-Einlagerungspreise veröffentlicht wurden, waren die Harnstoffnotierungen am Tiefpunkt. Weiterhin attraktive Harnstoffpreise erlaubten in den ersten Monaten nur geringfügige KAS-Preis-Erhöhungen. Als jedoch Ende August die Harnstoffpreise deutlich anstiegen (stark reduzierte Produktion in China, keine Exporte aus der Ukraine, große Nachfrage), nutzte die KAS-Industrie diesen „Rückenwind“ für mehrere kräftige Preis-Erhöhungen in kurzen Zeitabständen.

KAS und DAP: Preise bleiben stabil:

In Österreich setzte diese Entwicklung einige Wochen später, jedoch in derselben Größenordnung, ein. Bei uns sind von Einlagerungsbeginn bis Mitte Oktober 2017 die Preise in Summe um ca. 40 Euro gestiegen und seither stabil auf diesem Niveau. Anfang November gaben die Harnstoffpreise wieder etwas nach, ausgelöst durch einen von Indien angekündigten, jedoch nicht stattgefundenen Tender (staatliche Ausschreibung über den Einkauf einer bestimmten Menge). Aus derzeitiger Sicht sind weitere KAS-Preissteigerungen eher unrealistisch. Eine sehr gute Auftragslage der Industrie garantiert jedoch bis ins Frühjahr hinein eine weiterhin feste Preissituation.

Früher als in den letzten Jahren haben die Phosphatpreise, vor allem DAP (Diammoniumphosphat), bereits Ende August / Anfang September 2017 den Tiefpunkt erreicht. Ein gegenüber den letzten Jahren schwächerer US-Dollar bescherte uns zu diesem Zeitpunkt historisch tiefe DAP-Preise. Im 4. Quartal 2017 führte ein starker Preisanstieg von für die Produktion notwendigen Rohstoffen (Schwefelsäure, Ammoniak) zu deutlichen Preiserhöhungen bei DAP. Eine Reduktion der Produktionskapazität in den USA verstärkte diese Entwicklung zusätzlich. Da die großen Produzenten in Russland und Nordafrika für die nächsten Wochen kaum neue Mengen für Europa zur Verfügung haben, kann von einem festen Preisniveau für die Frühjahrssaison ausgegangen werden. Die Kaliindustrie hat die 60er Kali-Preise im Herbst 2017 leicht angehoben. Zurzeit befinden sich die internationalen Notierungen in Seitwärtsbewegung. Diese Situation wird sich voraussichtlich bis ins Frühjahr 2018 nicht ändern. Die NPK-Preise lagen zu Einlagerungsbeginn im Sommer 2017 leicht über Vorjahresniveau und wurden seitdem jeden Monat erhöht. Aus der aktuellen Marktlage und den Prognosen der Einzelnährstoffe sowie der Auftragslage der Industrie zeichnet sich bei den Mehrnährstoffdüngern ein weiterhin leicht steigendes Preisniveau ab.

Lagerhaus mit attraktiven Preisen

Was ist nun die Schlussfolgerung aus der bisherigen Preisentwicklung? Bei KAS und NPK waren die Preise zu Einlagerungsbeginn im Juli mit Sicherheit die tiefsten im Düngerjahr 2017/18. Auch die Harnstoffpreise erreichten mit großer Wahrscheinlichkeit im Sommer den Tiefpunkt dieser Saison. Jeder, der bei diesen Produkten bereits im Juli und August einen Großteil seines Bedarfes gekauft hat, hat richtig gehandelt. Bei DAP und Kali haben die Lagerhäuser zum richtigen Zeitpunkt eingekauft und können somit für den Frühjahrsbedarf attraktive Preise anbieten.

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