Kartoffeldüngung: Phosphat besser ausnutzen
Künftig werden pflanzenbauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Nährstoffausnutzung stärker
in den Blickpunkt rücken.
Phosphatmanagement
Wenn das Ertragsniveau der landwirtschaftlichen
Kulturen zumindest erhalten
bleiben soll, werden die Anforderungen an die
Effizienz der mineralischen und organischen
Düngung größer. Das gilt vor allem auch in
Hinblick auf eine Optimierung der Phosphatausnutzung
sowie die Vermeidung von P-Überschüssen
und die damit verbundenen Risiken
von Austrägen in nichtlandwirtschaftliche
Ökosysteme.
Phosphatdüngung in der Praxis
Phosphat ist durch Besonderheiten bei Verfügbarkeit
und Mobilität im Boden gekennzeichnet.
Diese Eigenschaften beeinflussen die Effizienz
bei der Verwertung des gedüngten Phosphats
und können zu entsprechenden Nährstoffbilanzüberschüssen
führen. Allerdings bieten die
gute fachliche Praxis bei der Düngung und die
landwirtschaftliche Produktionstechnik wirksame
Ansätze, um auch bei Phosphat eine hohe
Ausnutzungsrate zu erreichen. Dazu zählen:
Diesen Wirkungsmechanismus macht man sich im Maisanbau durch die Unterfußdüngung von Diammonphosphat (DAP) zunutze. Ammonium-Stickstoff wirkt physiologisch sauer und beeinflusst somit auch die Phosphatwirkung positiv. Man spricht dem Ammonphosphat- Dünger eine Attraktionswirkung auf die Pflanzenwurzel zu.
Bei einer Kombination von ammoniumhaltigen Düngermitteln mit Nitrifikationsinhibitoren (NI) verstärkt sich dieser Effekt. Die Pflanzenwurzel wird in die Lage versetzt, über einen längeren
Zeitraum Ammonium-N aufzunehmen. Bei der Aufnahme des NH4+-N durch die Wurzeln
werden H+-Ionen an die Umgebung abgegeben. In der Folge sinkt der pH-Wert in der
Rhizosphäre. Das führt zu dem positiven Nebeneffekt, dass das in unmittelbarer Umgebung
vornehmlich in Form von Calciumphosphaten wie Apatit-Rohphosphat gebundene Phosphat
und weitere Mikronährstoffe mobilisiert und damit pflanzenverfügbar werden.
- Die Einhaltung eines guten Kalkzustands des Bodens (pH-Wert).
- Das Anstreben der Bodengehaltsklasse C.
- Die Anwendung wasserlöslicher bzw. ammoncitratlöslicher und damit direkt wurzelverfügbarer Phosphat-Dünger.
- Die Wahl der Düngezeitpunkte entsprechend dem Bedarf der Pflanzen.
- Die räumliche Platzierung der Phosphat- (und Ammonium-) Düngung in Wurzelnähe.
Diesen Wirkungsmechanismus macht man sich im Maisanbau durch die Unterfußdüngung von Diammonphosphat (DAP) zunutze. Ammonium-Stickstoff wirkt physiologisch sauer und beeinflusst somit auch die Phosphatwirkung positiv. Man spricht dem Ammonphosphat- Dünger eine Attraktionswirkung auf die Pflanzenwurzel zu.
Bei einer Kombination von ammoniumhaltigen Düngermitteln mit Nitrifikationsinhibitoren (NI) verstärkt sich dieser Effekt. Die Pflanzenwurzel wird in die Lage versetzt, über einen längeren
Zeitraum Ammonium-N aufzunehmen. Bei der Aufnahme des NH4+-N durch die Wurzeln
werden H+-Ionen an die Umgebung abgegeben. In der Folge sinkt der pH-Wert in der
Rhizosphäre. Das führt zu dem positiven Nebeneffekt, dass das in unmittelbarer Umgebung
vornehmlich in Form von Calciumphosphaten wie Apatit-Rohphosphat gebundene Phosphat
und weitere Mikronährstoffe mobilisiert und damit pflanzenverfügbar werden.
Exaktversuche für Kartoffeln
Die physiologische Versauerung der Rhizosphäre,
die damit verbundene Phosphatmobilisierung
und die daraus resultierende Verbesserung
der Phosphat- und Spurenelementverwertung
lassen sich anhand von Versuchsergebnissen
im Kartoffelanbau belegen.
- 2015 wurden die Ertragswirkungen von ASS, Entec 26 und Entec 21 solub in Exaktversuchen mit 4-facher Wiederholung durch N.U. Agrar und Eurofins, Jena geprüft.
- Bei dem Bodentyp des Versuchsstandorts handelte es sich um eine Schwarzerde, die Bodenart war ein Lösslehm mit 80 Bodenpunkten und einem pH-Wert von 7,5.
- Die Düngerapplikation erfolgte breitflächig vor dem Legen der Kartoffeln (13.4.2015) mit 130 kg/ha Stickstoff, 130 kg/ha Phosphat und 184 kg/ha Kalium (siehe Tabelle).
Ergebnisse Blattanalysen, Düngungsversuch bei Speisekartoffeln in Westeregeln
Pflanzenanalyse
(voll entwickelte Blätter) am 4.8.2015; Eurofins, Jena.
Die Verwendung eines stabilisierten N-Düngers (Entec 26) führt zu einem erkennbaren Anstieg der Phosphat- und Spurenelementaufnahme:
Positive Wirkung von ENTEC 26
Der Versuch zeigt einen erkennbaren Anstieg
der Phosphat- und Spurenelementaufnahme
durch Verwendung eines stabilisierten N-Düngers
wie Entec 26.
Der Düngungsversuch wurde bis zu dem Entwicklungsstadium ES 60 (Blüte) mit komplexen Pflanzenanalysen begleitet. Dabei zeigte die Auswertung der Nährstoffgehalte im Blatt, dass in den Düngungsvarianten mit Entec 26 im Vergleich zu ASS bei Phosphat, Kupfer, Mangan und Zink höhere Gehalte vorlagen. Es kann deshalb angenommen werden, dass der Rhizosphäreneffekt einer anteiligen Ammoniumernährung die Aufnahme von Phosphat und Spurenelementen begünstigt hat. Allerdings ist im vorliegenden Fall ebenso anzunehmen, dass diese deutliche Nährstoffmobilisierung mit dem hohen pH-Wert des Standorts und der daraus resultierenden Nährstofffestlegung in Zusammenhang stand.
Ein weiteres Indiz für die Versauerung durch die Aufnahme von Ammonium ist in den Molybdän- Gehalten zu erkennen, die bei den Pflanzenanalysen ermittelt wurden, denn die Molybdän- Gehalte fallen bei den Düngungsvarianten mit Entec ab. Als Begründung kann hier angenommen werden, dass der Mikronährstoff Molybdän mit der physiologischen Versauerung einer Immobilisierung unterliegt, wie sie auch zu der pH-Wert-Abhängigkeit der Spurenelementaufnahme ausgewiesen ist.
Der Düngungsversuch wurde bis zu dem Entwicklungsstadium ES 60 (Blüte) mit komplexen Pflanzenanalysen begleitet. Dabei zeigte die Auswertung der Nährstoffgehalte im Blatt, dass in den Düngungsvarianten mit Entec 26 im Vergleich zu ASS bei Phosphat, Kupfer, Mangan und Zink höhere Gehalte vorlagen. Es kann deshalb angenommen werden, dass der Rhizosphäreneffekt einer anteiligen Ammoniumernährung die Aufnahme von Phosphat und Spurenelementen begünstigt hat. Allerdings ist im vorliegenden Fall ebenso anzunehmen, dass diese deutliche Nährstoffmobilisierung mit dem hohen pH-Wert des Standorts und der daraus resultierenden Nährstofffestlegung in Zusammenhang stand.
Ein weiteres Indiz für die Versauerung durch die Aufnahme von Ammonium ist in den Molybdän- Gehalten zu erkennen, die bei den Pflanzenanalysen ermittelt wurden, denn die Molybdän- Gehalte fallen bei den Düngungsvarianten mit Entec ab. Als Begründung kann hier angenommen werden, dass der Mikronährstoff Molybdän mit der physiologischen Versauerung einer Immobilisierung unterliegt, wie sie auch zu der pH-Wert-Abhängigkeit der Spurenelementaufnahme ausgewiesen ist.
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